Die Symptome sind zwar nicht heilbar, aber durch eine medikamentöse Therapie und Anpassungen im Lebensstil können sie sehr gut gelindert werden. Mit unserem Rosacea Therapielotsen informieren wir Sie über die wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Behandlung der Hautkrankheit.
Chronisch und nicht heilbar – aber gut behandelbar
Die Hautkrankheit Rosacea ist chronisch. Das heißt, sie entsteht meist schleichend, dauert lange an und ist nicht heilbar. Alleine in Deutschland leiden rund 4 Millionen Frauen und Männer an Rosacea. Die Symptome – anhaltende Rötungen, entzündliche Knötchen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln) im Gesicht – treten plötzlich und unerwartet auf und können durch unterschiedlichste Auslöser hervorgerufen werden. Allerdings stehen zur medikamentösen Behandlung der verschiedenen Rosacea-Symptome mehrere wirksame Möglichkeiten zur Verfügung.
Rosacea-Medikamente im Kurzüberblick
Zur äußerlichen Behandlung der Rosacea gibt es spezielle Arzneimittel als Creme, Gel oder Lotion. Die einen wirken gezielt gegen die Rötungen, andere antientzündlich, um Papeln und Pusteln abheilen zu lassen. Bei schwereren Fällen, kann die äußerliche Behandlung durch die Einnahme von Kapseln oder Tabletten ersetzt werden. Neuartige Medikamente verwenden niedrig dosierte, sonst als Antibiotika angewendete Wirkstoffe, die antientzündlich wirken und gut vertragen werden. Bei einer stark ausgeprägten Rosacea empfiehlt sich häufig eine Kombinationstherapie, d. h. die gleichzeitige Anwendung von Creme, Gel oder Lotion und einem Medikament zum Einnehmen. Damit wird die therapeutische Wirkung verstärkt, und Symptome wie Rötungen oder Papeln und Pusteln gehen schneller zurück. Kommt es zu dauerhaft sichtbaren Veränderungen, z. B. erweiterten Äderchen oder knollenartigen Hautverdickungen (Phyme, als „Knollennase“ bekannt), können zusätzliche physikalische Therapieformen in Frage kommen: Eine Laserbehandlung kann helfen, Äderchen zu verbessern. Auch Phyme können mit einem Laser abgetragen werden. Zu beachten: Die Kosten für die Lasertherapie werden meist nicht von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ihr Hautarzt wird mit Ihnen gemeinsam entscheiden, welche Therapieform für Sie in Frage kommt.
Experten-Tipp von Dr. Kathrin Friedl, Hautärztin aus Regensburg:
„Rosacea ist nicht heilbar, doch die Symptome können durch eine gezielte medizinische Behand¬lung und Anpassungen im Lebensstil gelindert werden. Zu beachten dabei: Manche Arzneimittel benötigen etwas Zeit, bis sie ihre Wirkung entfalten. Betroffene sollten sich aber nicht entmutigen lassen und – sehr wichtig – die Therapie nicht ohne Rücksprache mit dem Hautarzt absetzen. Richten Sie sich bei der Anwendung des Medikaments unbedingt nach der Anweisung Ihres Dermatologen. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist, dass Cremes oder Gele mit medizinischen Wirkstoffen in der richtigen Menge und Häufigkeit, z. B. ein- oder zweimal am Tag, morgens und/oder abends, aufgetragen werden. Ich empfehle auch, dass Sie sich zu Ihrer täglichen Gesichtspflege mit dem Arzt abstimmen. Idealerweise tragen Sie das Medikament z. B. als erstes früh morgens auf und warten bis nach dem Frühstück, bevor Sie Gesichtspflege und Make-up benutzen. Bei Einhaltung dieser wenigen `Regeln´ heilen bei den meisten Patienten Rötungen, Papeln oder Pusteln zügig ab und es gibt deutlich weniger Rosacea-Schübe.“
Rosacea Therapielotse: Tipps für eine erfolgreiche Behandlung
► Gehen Sie regelmäßig zum Hautarzt:
Der Dermatologe ist Facharzt für Hautkrankheiten. Nur er kann die Rosacea eindeutig feststellen und eine auf Ihre persönlichen Symptome abgestimmte Behandlung einleiten.
► Führen Sie ein Rosacea-Tagebuch:
Notieren Sie im Tagebuch oder komfortabler in einer App täglich, was Sie gegessen, getrunken und getan haben. So lernen Sie Ihre Auslöser kennen und können sie besser vermeiden. Schreiben Sie auch alles zur Hautpflege und Therapie auf: Wie und wann erfolgte die Anwendung? Wurden die Symptome gelindert? Diese Dokumentation hilft Ihnen im alltäglichen Umgang mit der Krankheit und ist eine ideale Basis für die Gespräche mit dem Hautarzt.
► Nehmen Sie die Empfehlungen des Hautarztes ernst:
Richten Sie sich bei der Anwendung Ihrer Medikamente immer nach der Anweisung Ihres Hautarztes. Die Gesichtshaut ist durch die Rosacea schon sehr empfindlich. Daher müssen Cremes mit medizinischen Wirkstoffen in der richtigen Menge und Häufigkeit aufgetragen werden, z. B. ein- oder zweimal am Tag, morgens und/oder abends.
► Setzen Sie die Behandlung nicht eigenständig ab:
Von der vom Hautarzt verordneten Therapie erwarten Sie eine schnelle Besserung der Symptome. Doch manchmal folgt zunächst eine Enttäuschung. Warum tut sich bei mir nichts? Ich verwende die Creme doch schon seit drei Tagen! Seien Sie dann geduldig, denn bei der Behandlung der Rosacea zeigt sich eine deutliche Wirkung erst nach einigen Wochen. Bleiben Sie also dran und führen Sie die Therapie wie von Arzt empfohlen täglich fort – auch, wenn sich Ihr Hautbild verbessert.
► Tragen Sie Medikamente immer zuerst auf:
Medizinische Cremes, Lotionen oder Gele sollten Sie immer als allererstes auf die gereinigte Haut auftragen, bevor Sie Hautpflege, UV-Schutz oder Kosmetika verwenden. Planen Sie eine kurze Wartezeit ein, damit das Medikament einziehen kann. Anschließend können Sie Pflege- und/oder Kosmetikprodukte verwenden.
► Schützen Sie Ihre Haut ganzjährig vor der Sonne:
UV-Strahlung ist ein Hauptauslöser der Rosacea. Sie sollten daher im Sommer die direkte Sonne meiden. Tragen Sie zudem stets – auch im Winter und an bewölkten Tagen – eine für die empfindliche Rosacea-Haut geeignete Tagespflege oder ein Sonnenschutzprodukt mit Lichtschutzfaktor (LSF) 25-50 auf.
► Meiden Sie Zusatzstoffe in der Hautpflege:
Achten Sie beim Kauf von Pflege- und Sonnenschutzprodukten sowie Kosmetika darauf, dass diese möglichst keine Duft- und sonstigen Zusatzstoffe enthalten, die Ihre Haut zusätzlich reizen könnten. Dazu gehören auch Stoffe wie Menthol oder Kampfer, die die Durchblutung fördern. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Hautarzt oder in der Apotheke beraten.
► Meiden Sie alles, was die Durchblutung fördert:
Neben bestimmten Hautpflegeprodukten können auch der Genuss von Alkohol und anstrengende Sportarten die Blutgefäße erweitern und Rötungen auslösen. Hier müssen Sie im Einzelfall beobachten, wie Ihre Haut reagiert – und entscheiden, ob sie verzichten oder auf Alternativen
(z. B. alkoholfreie Drinks bzw. weniger anstrengende Sportarten) ausweichen.